Abschlussarbeiten
Den Bachelor Abschlussarbeiten ist die Untersuchung der Konstruktion von Umgebung und Fotografie gemein. Viele Strukturen und Zusammenhänge lassen sich oft erst durch die Abbildung, das heißt durch die Übersetzung in Bilder erfassen und erkennen. Interessant ist die Wechselbeziehung zwischen Umgebung, den Bildern der Umgebung und wieder zurück, da diese sowohl unsere Wahrnehmung der Bilder beeinflusst als rückwirkend die Umgebung selbst. Wichtige Grundlage hierbei ist die Auseinandersetzung mit fotografisch-gestalterischen, fototheoretischen und fotohistorischen Positionen. So sind unterschiedliche Abschlussarbeiten im Lehrgebiet Fotografie entstanden, zu unterschiedlichen Teilaspekten der Betrachtung von Welt und Gesellschaft.
2021/22
Female gaze
Jemima Franke
Der female gaze ist die weibliche Sichtweise und Perspektive auf die Welt, wie man sie in Film, Fernsehen und Werbung finden kann. Aktuell ist die Medienwelt allerdings stark vom male gaze geprägt, von der männlichen Sichtweise auf seine Umwelt, der besonders auf körperliche Aspekte schaut. Diese Sichtweise soll durch den female gaze ergänzt werden, damit die Mainstream Medien und ihr Einfluss auf unser Denken ein diverseres, ausgewogeneres Bild ergeben. Das Projekt lässt den Betrachter einen Prozess erleben, in dem er eine Frau aus der Perspektive des female gaze kennen lernt und sich Schritt für Schritt in sie als Person hineinversetzen kann. Die Bilder beschreiben die Gefühlswelt der Protagonistin, zeigen sie durch die Augen des female gaze, der sie mit Makel und Schönheit sieht und den Fokus auf das Mitfühlen legt.
Modern Gender
Aline Pape
What does ’masculinity‘ look like?

Since gender is often still wrongly linked to sex, the assumption is that men need to be ‘masculine’ and women need to be ‘feminine’. Does this mean that men must only be ‘masculine’ and women always ‘feminine’? And what about people who do not conform to these concepts all together? Is it possible that our binary idea of gender is limiting not only to the minority but to most people in our society?

To find answers to these questions, non-binary Aline Pape started her project Modern Gender, Masculinities. She searches for men and people assigned masculine at birth (amab) in different cities around Germany via online platforms to work with them. She offers participants traditionally ‘feminine’ attributes such as clothes, jewelry, and nail polish, thereby opening up a free space in which people are allowed to experiment with their ‘feminine’ side in terms of their appearance. With this process she attempts to change the ‘gender expression’ of men to see how their ‘gender performance’ and therefore their ‘habitus’ transformed. Some wear such clothing for the first time.

It became an experiment to see how far photography can influence social processes by questioning the problematic and normalised representations of ‘masculinity’ while highlighting alternatives outside of the binary.

Die unsichtbare gefahrmikroplastik
Julia Ebert
Wir brauchen uns nur in unseren Häsern umzusehen, um einen kleinen Eindruck davon zu bekommen, wie Kunststoff zu einem wesentlichen Bestandteil unseres Lebens geworden ist. Mikroplastik – die unsichtbare Gefahr – wurde fotografisch in einem visuellen Magazin, welches auch wissenschaftlich unterstützt wird, festgehalten. In kurzen informativen Texten, die sich kritisch mit der Problematik auseinandersetzen, werden u. a. mikroskopische Fotos und Fotos von Verpackungen in Bezug gesetzt. Zus tzlich wurden Umweltorganisationen mit eingebunden, um das Thema von der wissenschaftlichen Seite zu beleuchten. Hiermit soll auf die Problematik aufmerksam gemacht werden, dass Plastik immer noch zweifellos und unreflektiert gekauft wird, ohne über die Konsequenzen, die es auf Mensch und Umwelt hat, nachzudenken. Ziel ist es, das Bewusstsein zu sch rfen und so den Plastikkonsum zu verringern.
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