Abschlussarbeiten
Den Bachelor Abschlussarbeiten ist die Untersuchung der Konstruktion von Umgebung und Fotografie gemein. Viele Strukturen und Zusammenhänge lassen sich oft erst durch die Abbildung, das heißt durch die Übersetzung in Bilder erfassen und erkennen. Interessant ist die Wechselbeziehung zwischen Umgebung, den Bildern der Umgebung und wieder zurück, da diese sowohl unsere Wahrnehmung der Bilder beeinflusst als rückwirkend die Umgebung selbst. Wichtige Grundlage hierbei ist die Auseinandersetzung mit fotografisch-gestalterischen, fototheoretischen und fotohistorischen Positionen. So sind unterschiedliche Abschlussarbeiten im Lehrgebiet Fotografie entstanden, zu unterschiedlichen Teilaspekten der Betrachtung von Welt und Gesellschaft.
2022
Inside Out
Nina Ebner
 Das Projekt behandelt die Thematik von Aphantasie, welche die „Abwesenheit freiwilliger, visuell erzeugter Bilder“ (Fußnote) im Kopf beschreibt. Das Ziel der Arbeit ist die Aufklärung und Sensibilisierung Außenstehender. Durch eine reine faktenbasierte Betrachtungsweise ist dies kaum möglich, weshalb ein visueller Ansatz besser geeignet ist. Das Projekt lokalisiert sich in den Bereichen Fotografie & Ausstellung. Die Fotografien stehen für eine beispielhafte Visualisierung der subjektiven Wahrnehmung der Gestalterin – das Ausstellungsobjekt, eine begehbare Camera obscura, repräsentiert das Innere ihres Kopfes. Die Aufnahmen wurden bei Nacht mit verschiedenen Lichtern innerhalb der Camera obscura abgebildet und abgelichtet. Betrachter:innen der Ausarbeitung sollen einen weiteren Blickwinkel auf die Thematik, die Sichtweise und ihre Auswirkungen erhalten – auch im Kontext und der Arbeit als Designer:in.
2021/22
Female gaze
Jemima Franke
Der female gaze ist die weibliche Sichtweise und Perspektive auf die Welt, wie man sie in Film, Fernsehen und Werbung finden kann. Aktuell ist die Medienwelt allerdings stark vom male gaze geprägt, von der männlichen Sichtweise auf seine Umwelt, der besonders auf körperliche Aspekte schaut. Diese Sichtweise soll durch den female gaze ergänzt werden, damit die Mainstream Medien und ihr Einfluss auf unser Denken ein diverseres, ausgewogeneres Bild ergeben. Das Projekt lässt den Betrachter einen Prozess erleben, in dem er eine Frau aus der Perspektive des female gaze kennen lernt und sich Schritt für Schritt in sie als Person hineinversetzen kann. Die Bilder beschreiben die Gefühlswelt der Protagonistin, zeigen sie durch die Augen des female gaze, der sie mit Makel und Schönheit sieht und den Fokus auf das Mitfühlen legt.
Modern Gender
Aline Pape
What does ’masculinity‘ look like?

Since gender is often still wrongly linked to sex, the assumption is that men need to be ‘masculine’ and women need to be ‘feminine’. Does this mean that men must only be ‘masculine’ and women always ‘feminine’? And what about people who do not conform to these concepts all together? Is it possible that our binary idea of gender is limiting not only to the minority but to most people in our society?
To find answers to these questions, non-binary Aline Pape started her project Modern Gender, Masculinities. She searches for men and people assigned masculine at birth (amab) in different cities around Germany via online platforms to work with them. She offers participants traditionally ‘feminine’ attributes such as clothes, jewelry, and nail polish, thereby opening up a free space in which people are allowed to experiment with their ‘feminine’ side in terms of their appearance. With this process she attempts to change the ‘gender expression’ of men to see how their ‘gender performance’ and therefore their ‘habitus’ transformed. Some wear such clothing for the first time.

It became an experiment to see how far photography can influence social processes by questioning the problematic and normalised representations of ‘masculinity’ while highlighting alternatives outside of the binary.

Die unsichtbare gefahrmikroplastik
Julia Ebert
Wir brauchen uns nur in unseren Häsern umzusehen, um einen kleinen Eindruck davon zu bekommen, wie Kunststoff zu einem wesentlichen Bestandteil unseres Lebens geworden ist. Mikroplastik – die unsichtbare Gefahr – wurde fotografisch in einem visuellen Magazin, welches auch wissenschaftlich unterstützt wird, festgehalten. In kurzen informativen Texten, die sich kritisch mit der Problematik auseinandersetzen, werden u. a. mikroskopische Fotos und Fotos von Verpackungen in Bezug gesetzt. Zus tzlich wurden Umweltorganisationen mit eingebunden, um das Thema von der wissenschaftlichen Seite zu beleuchten. Hiermit soll auf die Problematik aufmerksam gemacht werden, dass Plastik immer noch zweifellos und unreflektiert gekauft wird, ohne über die Konsequenzen, die es auf Mensch und Umwelt hat, nachzudenken. Ziel ist es, das Bewusstsein zu sch rfen und so den Plastikkonsum zu verringern.

2021
WO KOMMT UNSER ESSEN HER?
Melina Anders
Die Bachelorarbeit von Milena Anders  ist vor dem Hintergrund einer bereits begonnen Tätigkeit für eine Kommunikationsagentur entstanden. Die vorgelegte Arbeit untersucht erweiterte Kommunikationsmöglichkeiten für einen Kunden aus der Nahrungsmittelbranche. Zur Orientierung dient ein realer Auftraggeber der Agentur. Ziel der Arbeit ist mittels eines differenziertes Gestaltungskonzeptes,  Aspekte wie Aufklärung und Information, Verantwortlichkeit beim Konsum und Identifikation mit dem Produkt, der Marke zu erzeuge
2020
Ein Stück Kuchen, das auf einem Holztisch sitzt.
Nils Kläser
Durch den zunehmenden Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) in diversen Disziplinen der kreativen Arbeit wird deutlich, dass der Mensch nicht mehr zwangsläufig die einzige Quelle für Kreativität ist. Wie sieht so ein vollständig von Computeralgorithmen erstelltes Werk aus? Und wer gilt als der Schöpfer dieses Werks? Da sich ein großer Teil von computergenerierten Werken zurzeit in einer rechtlichen Grauzone befindet, setzt das Projekt genau an dieser Stelle an. Mithilfe diverser Gestaltungsprogramme ist es dabei weitestgehend ohne menschliches Eingreifen entstanden. Durch Einblicke in wichtige Teilgebiete des maschinellen Lernens und dem damit verbundenen Urheberrecht beinhaltet das Projekt zusätzlich einen instruktiven Teil, der einen Einstieg in den KI-Kosmos ermöglicht und dazu beiträgt, sich diesbezüglich eine Meinung bilden zu können.
Imagine RUANDA
Mona Mergenschröer
Wir scheren die Länder in Afrika häufig alle über einen Kamm. Aber Afrika ist ein Kontinent der Gegensätze. Die Vielfältigkeit Afrikas in einer Arbeit darzustellen, ist nicht möglich. Um unsere eindimensionale Sicht auf diesen Kontinent aber ein wenig zu verstören, nähert sich die Arbeit „Imagine RUANDA“ einem kleinen Teil Afrikas an und stellt das afrikanische Binnenland Ruanda in seinen verschiedenen Facetten vor. An diesem Beispiel wird den Betrachtenden gezeigt, dass es spannend und wichtig sein kann, hinter die Fassade zu schauen. Die Atmosphäre, die Menschen und die Gegebenheiten des Landes werden fotografisch dokumentiert, um den Betrachtenden eine neue Perspektive zu ermöglichen und den Blick auf Ruanda zu erweitern
2 Stunden
Maren Schiffeler
Das Projekt „2 Stunden – Landschaftsfotografie in der nahen Umgebung“ soll dazu anregen, die Landschaften, die direkt vor uns liegen, wieder wahrzunehmen. Zu lernen, Schönheit in allen Dingen zu erkennen, ganz gleich, wo auf diesem Planeten wir uns befinden. Statt dem allgegenwärtigen Konsumzwang zu erliegen, finden wir Zufriedenheit in dem, was bereits vorhanden ist.
Ich kannte die meisten Landschaften, die direkt neben meinem Zuhause lagen nicht. Das Entdecken der Orte in einem 2 Stunden Radius von meiner Heimat zeigte mir, dass ich nicht nur in entfernten Ländern Spannendes finden kann. Schönheit kann überall gefunden werden, wenn man mit offenen Augen durch die Welt geht.
Das Projekt gibt es als Buch, sowie auf der Webseite 2hours-photography.com zu sehen.

CLOSE DISTANCE - emotional closeness in spatial distance
Charlotte Rühl
Das fotografisch-gestalterische Projekt „CLOSE DISTANCE – emotional closeness in spatial distance“ beschäftigt sich mit der Veränderung des menschlichen Lebens durch die Corona-Pandemie und den Herausforderungen, denen die Menschen sowohl emotional als auch in zwischenmenschlichen Beziehungen durch die räumliche Distanz ausgesetzt sind.
Das Ziel bei der Auseinandersetzung mit der Thematik besteht darin, diese Auswirkungen von längerfristiger räumlicher Distanz auf die Zwischenmenschlichkeit und das persönliche Befinden der Menschen zu untersuchen. Das Medium der Fotografie dient dazu, die Veränderung sozialer Verhaltensformen hinsichtlich der radikalen Einschränkungen bildsprachlich festzuhalten. Mittels Streetfotografien wird zum einen das Verhalten der Gesellschaft im öffentlichen Raum dokumentiert, wohingegen die Wahrnehmung der Menschen von sozialer Distanz im Privaten durch inszenierte Moodaufnahmen abgebildet wird.

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